Annika

Einsatz 106

Annika

Bilder von Nicole Philipp

Eine unendlich tapfere Mama ist es, die mir schreibt.

Ihre fünf jährige Tochter Annika liege seit dem Valentinstag im Koma auf der Intensivstation eines Kinderspitals.

Annikas Mama schreibt: «It is a terrible and uncertain time for our family. We do not know, if Annika will survive this illness. The staff at the Ronald Mc Donald Haus (we are currently staying there), recommended your website. I think photos, taken in a sensitive and kind way, during this time, will help our family regardless of the outcome.»

Fotoengel Nicole Philipp sagt sofort zu, diese Familie im kompletten Ausnahmezustand zu besuchen.
 Danke dir von Herzen, liebe Nicole, für deinen so grossen Mut, einfach zu sagen: «Ja, ich mach’s.» Damit die ältere Schwester von Annika auch dabei sein kann, bringst du deinen Sohn bei lieben Engeln unter, um genau dann vor Ort zu sein, wenn es für die ganze Familie am allerbesten wäre. Danke auch hier den Engeln im Hintergrund, ohne die es so oft nicht gehen würde.
Wir wissen nicht, was es an Accessoires brauchen könnte, um feine Bilder zu machen inmitten all dieser Maschinen und Schläuche.
Und so nimmst du dir die Zeit, vorher in der Stadt noch nach Tüchern und Stoffen zu suchen, die du mitnehmen wirst.
 Um sie einfach dabei zu haben.
 Wunderlieb.

Ich schicke dir das Foto weiter, dass Annika’s Mama mir geschickt hat. Da liegt sie, diese kleine Fee, inmitten von all den Apparaten und Schläuchen und Kabeln. Ein unendlich trauriger Anblick.

Du schreibst: «Es wird ein schwerer Gang für mich, aber ich werde mein Bestes geben und hoffe, dass alles stimmig sein wird für die Familie. Das ist mir das Allerwichtigste.»

Und dann erfahre ich von Annika’s Mama, was passiert ist. Annika hatte drei Tage lang 40 Grad Fieber in den Skiferien. Nach einem Aufenthalt im Krankenhaus dort, wo man ihr Flüssigkeit intravenös gegeben hat, schien es ihr besser zu gehen. Doch dann am Valentinstag kollabierte sie und fiel ins Koma. Momentane Diagnose: Hirnhautentzündung unklarer Herkunft mit Symptomen von Fires-Epilepsie (Fieber leitet wiederholte Hirnkrämpfe ein, die wochenlang andauern und sich nicht mit Medikamenten bessern lassen).
 Die Ärzte können keine Prognosen stellen, niemand weiss, wie es weitergehen wird.

Die Mama schreibt: «Annika is stable, but highly critical.»

Und dann bist du da, du lieber Fotoengel Nicole. Stehst mitten in dieser Intensivstation und versuchst, feine liebevolle Bilder zu machen, was eine grosse Herausforderung ist. Aber du machst es so gut. Bist einfach eine Weile lang Teil dieser Welt in diesem Zimmer drin, die irgendwie still steht, während dem die Welt draussen sich wie immer weiterdreht.


Annikas Papa schreibt: «Liebe Kerstin,
vielen herzlichen Dank für die Vermittlung. Nicole hat wirklich sehr schöne und geschmackvolle Bilder gemacht. Ich würde sie jederzeit gerne weiterempfehlen, wenn es darauf ankäme! Wir freuen uns darauf, die CD zu bekommen. Wir hoffen, dass uns die Bilder in irgendeiner Zukunft mal weiterhelfen werden.»


Liebe Nicole, danke von Herzen, dass du hier Engel warst. Danke auch, dass du Annika’s Familie deine BIlder liebevoll zusammengestellt im Kinderspital vorbei gebracht hast.

Annikas Mama schreibt: «Thank you so much. It is a wonderful charity for families in need…»

Liebe Annika-Familie, mein Herz ist ganz fest bei euch. Es braucht unendlichst viel Kraft, dieses einfach warten zu müssen, nichts tun zu können, um Annikas Zustand verbessern zu können. Einfach warten und bei ihr sein, einfach unendlichst hoffen und bangen. Manchmal schimmern kleine Fortschritte durch, die aber immer wieder untergehen in neuen Schwierigkeiten. So viele Tage nun schon. Und der Weg wohl noch so weit und ungewiss. Wir werden euch in Gedanken begleiten und hoffen so fest, dass ihr umgeben seid von Menschen, die da sind, die euch gut tun, die abnehmen und stützen. Wir denken auch ganz fest an Annikas Schwester, die doch auch so endlos tapfer sein muss. Wenn es irgendwann nochmals wichtig wäre, Bilder zu bekommen, dann meldet euch… wir kommen jederzeit wieder.


Alles alles Liebe und in grosser Verbundenheit… und danke, dass wir diese Bilder zeigen dürfen, die eure Privatsphäre waren und doch spüren lassen, wie viel Liebe in diesem Intensivstationszimmer bei euch ist…