Stella

Einsatz 99

Stella

Bilder von Barbara Brutschin

Zum ersten Mal meldet sich eine Grossmutter.

Ihr Sohn und ihre Schwiegertochter würden ein Sternenkind erwarten.
Und da ihnen die Kraft fehle, sich bei mir zu melden,
tue sie es.
Die kleine Stella, wie berührend dieser Name,
der Stern bedeutet, leide an Trisonomie 18 und werde noch im Mutterleib oder kurz nachdem sie auf der Welt ist,
wieder zu den Sternen fliegen.

„Als wir die Nachricht erhielten, dass Stella Trisonomie 18 hat, begann eine sehr schwierige Zeit“, schreibt diese berührende Grossmutter. „Wie sollten wir das alles begreifen und verstehen ? Weshalb? Warum? Sie wurde doch so sehr von ihren Eltern und den beiden Geschwistern erwartet. Es war eine so schwierige Zeit, diese Ungewissheit, ob sie schon im Bauch ihrer Mama wieder zu den Sternen gehen wird oder ob sie die Geburt überleben wird und wir sie vielleicht ein paar Stunden oder gar Tage noch bei uns haben dürfen. Es war unendlich schwierig. Wie sagen wir es den beiden anderen Kindern? In dieser Zeit haben wir zum Glück von den Herzensbildern gehört. Da dachte ich, es wäre wunderschön, wenn meine Familie so wunderschöne Fotos von Stella bekommen könnten. Darum habe ich mich als Nonna an herzensbilder.ch gewandt und es wurde mir versprochen, dass ein Fotoengel kommen wird, dann, wenn es so weit ist. Das zu wissen, tut so gut.“

 

Was für eine kostbare Nonna, die schon einen Wickelbody und ein Stoffkörbchen bestellt hat für ihre winzig kleine und zarte Enkelinnen-Fee.

Alle warten auf die kleine Stella.
Doch sie nimmt sich so viel Zeit wie nur irgendwie möglich in ihrem Bauch-Daheim, da, wo sie noch immer lebt.
Viele Tage nach Geburtstermin wird die Geburt schliesslich eingeleitet.

Da nicht vorhersehbar ist, auf wann es genau einen Fotoengel brauchen wird, haben sich ganz viele Engel gemeldet und so sind die Tage ab Einleitungsbeginn gefüllt mit Engeln.
Jemand kann immer.
So dankbar ist die Grossmutter, das zu wissen,
dass einmal mehr ein Märchen wahr wird, das,
dass auch wenn ein Einsatz unvorhersehbar ist,
es dennoch möglich ist, ihr zu versichern, dass immer jemand da wäre, der kommen könnte.
Danke von ganzem ganzem ganzem Herzen allen Fotoengel, die dieser berührenden Drei-Generationen-Familie diese wichtigen Bilder geschenkt hätten.

Plötzlich klingelt das Telefon. Sie sei da, die kleine Stella, habe genau so lange gelebt, um ihre Eltern kurz anzuschauen, um dann ihre Flügel aufzuspannen und zu den Sternen zu fliegen.
Ob möglichst rasch jemand kommen könne ?

Fotoengel Barbara Brutschin war an diesem Morgen mein Pikett-Engel. Sie macht sich sofort bereit und fährt los ins Spital, zu Stella und ihrer Familie.
Danke dir so sehr für deinen Mut.
Immer wieder kann ich kaum glauben, dass es Menschen gibt, die so viel Mut haben.
Die ein Spitalzimmer betreten, in dem Eltern gerade ihr Kind verloren haben.
Die einfach eine Weile lang Teil dieses kompletten Ausnahmezustandes sind, sich zutrauen, das auszuhalten. Sich zutrauen, in alle dem, ruhig und konzentriert einfach Bilder zu machen.
Alle Hüte der Welt ziehe ich da, vor dir liebe Barbara.
Du schreibst: „Es war mein erster Einsatz als Fotoengel und das in dem Krankenhaus, in dem ich selber zwei meiner drei Kinder geboren habe. Ich habe mir vor dem Einsatz nicht so viele Gedanken gemacht. Ich bin ein Mensch, der zuerst die Atmosphäre und die Situation spüren muss.
Und dann steht man da eben vor dieser Türe und weiss, dass man, wenn man nun diesen Raum betritt, Menschen begegnen wird, die sich von ihrer so gewünschten Tochter verabschieden müssen. Dann tritt man ein in diesen Raum, in dem so viel Traurigkeit, aber auch so viel Liebe für Stella zu spüren war. Ein Raum, in dem Zuversicht und Kraft, aber auch Verzweiflung spürbar war. Was für mich bewegend war, und was ich sehr schön fand war, dass sich auch die Geschwister von Stella verabschieden durften und auch anwesend gewesen sind. Ich finde das so wichtig.
Rasch spürte ich, dass es der Mama so wichtig war, Stella in ihren Armen zu halten und ihre Lieben um sich zu haben.
Ich wollte da gar nicht zu fest ins Geschehen eingreifen und habe vorallem so Bilder gemacht….“

Du hast es wundergut gemacht, liebe Barbara.

Stella‘s Grossmutter schreibt: „Stella kam zur Welt und ist direkt wieder gegangen. Zwei Stunden später war schon unser Fotoengel Barbara da und hat Stella und ihre Familie so einfühlsam und liebevoll fotografiert. Es war wirklich so wunderschön.
Am gleichen Tag dann habe ich Stella und ihre Eltern mit nach Hause nehmen können. So hatten wie dann hier noch Zeit mit unserem Sternenkind und alle, die wollten, konnten sich von Stella verabschieden. Im ganzen Schmerz war das alles ganz ganz wichtig.
Ein ganz grosses Dankeschön an herzensbilder.ch und an unseren Fotoengel Barbara.
Es tut so gut zu wissen, dass die Bilder kommen werden.
Ich merke, dass Stella‘s Eltern sehnsüchtig auf die Bilder warten, sind sie doch alles, was ihnen von ihrer Stella bleibt. Meine Schwiegertochter liest auch immer wieder auf der Herzensbilder-Homepage, weil sie sich dann nicht ganz allein fühlt mit ihrem Schicksal.“

Fotoengel Barbara schickt mit der Bilder-CD gleich auch noch ein wunderschönes Fotobuch mit, weil es vielleicht gut tut, die Bilder immer wieder anschauen zu können, nicht nur am Computer.
Auch die liebe Nonna, die mit so viel Herz den Engelseinsatz aufgegleist hat, bekommt ein Fotobuch ihrer kleinen Enkelin.
Sie schreibt, Stella‘s Eltern seien so unendlich dankbar für die Bilder und auch sie ist so dankbar, ein Fotobuch ihrer Stella haben zu dürfen.

Danke dir, liebe Barbara, dass du Stellas Fotoengel warst. Dass du so mutig warst.
Dass du dieser Familie dieses unendlich kostbare Geschenk gemacht hast.
Danke, danke, danke.

In Gedanken sind wir bei euch, liebe Stella-Familie.
Eine Kerze hat gebrannt hier, als Stella zur Welt gekommen ist, um gleich wieder zu den Sternen zu fliegen.
Ein Licht für Stella. Ein Licht für euch.
Ein Licht als Zeichen der Verbundenheit.
Ein Licht mit der grossen Hoffnung, dass ihr immer einfach mit so viel Kraft erwacht morgens, wie der neue Tag brauchen wird.
Dass ihr Menschen um euch habt, die euch gut tun und die da sind, wenns wieder so ganz besonders fest weh tut.
Dass ihr es schafft, einen Schritt nach dem anderen zu machen in diesem Leben zwischen Sternen und Erde.
In diesem Leben, das stehengeblieben ist und sich dennoch weiterdreht.

Wir denken ganz fest an euch und sind so froh, dass sich Stellas Nonna bei uns gemeldet hat und wir euch diese wichtigen Bilder mit auf euren Weg geben durften…..
Alles alles Liebe….