Yann

Einsatz 967

Yann

Bilder von Corinne Chollet

Styling von Lukretia Bortolusso

Es ist eine Pflegefachfrau, welche sich bei Herzensbilder meldet: «Ich melde mich aus dem Kinderspital. Wir haben seit mehr als zwei Monaten einen Jungen bei uns, welcher auch noch länger bei uns sein wird. Da die Familie seit der Geburt des Kleinen noch nie ein Familienfoto zusammen mit dem älteren Bruder machen konnte und eine weitere OP gerade gemacht werden musste, wollte ich sie anfragen, ob Sie dieser Familie Herzensbilder schenken könnten?»

Danke euch beiden, liebe Corinne Chollet und liebe Lukretia Bortolusso, dass ihr sofort zusagt, für diese Familie da zu sein.
Tausend Dank, dass ihr euch so organisiert daheim, dass ihr mit viel Ruhe und geschenkter Zeit für Herzensbilder unterwegs sein könnt.
Und ihr dann einfach nur guttut.

Wie kostbar, diese Pause, in der sie einfach da sitzen dürfen, um von dir, liebe Lukretia, wunderschön zurecht gemacht zu werden.
So viel Würde gibt einem das zurück nach Wochen, in denen man nie zur Ruhe kommen durfte.
Und du, liebe Corinne, dann all die Bilder möglich machst, die gerade so kostbar wären.
Bilder voller Liebe und Mut.
Voller Tapferkeit und Geborgenheit.
Bilder voller Hoffnung und Kraft.
Bilder von bärenstarken Kleinen und Grossen.
Innige Familienfotos.
Bilder eures Kämpfers Yann.
Bilder, die für immer festhalten, wie viel ihr zusammen durchgestanden und geschafft habt.
Bilder, die euch nun begleiten werden auf eurem Weg.

 

Du schreibst danach, liebe Corinne: «Als ich im Spital angekommen bin, wurde ich ganz herzlich von der Pflegfachfrau empfangen und gleich der Familie vorgestellt. Yanns grosser Bruder war schon ganz schick angezogen und flitzte auf seinem „Spital-Töff“ herum. Lukretia machte gerade die Oma zurecht, sie war wie ein Sonnenschein im Raum, der die Familie einfach verwöhnte. Yanns Bruder bekam seinen ersten Haarschnitt und auch der Mama schnitt Lukretia noch die Haare und machte sie wunderschön und ganz natürlich zurecht. Einfach wunderschön. Wie kostbar ist es, dass wir das anbieten, dass die Familien vor dem Fotografieren noch so umsorgt werden.
Wäre da nicht die Sonde, würde man Yann nichts anmerken. So zufrieden war er. So ein süsser Junge ist er. Unglaublich, was er schon durchgemacht hat, was die ganze Familie schon durchgemacht hat. Ich hoffe so sehr, dass die Bilder ihnen Kraft geben werden für all das, was ihnen noch bevorsteht und hoffe, dass ihr Weg nicht zu steinig wird. Ich wünsche dieser wunderbaren und starken Familie so viel Kraft, Energie und Liebe, wie es nötig ist und hoffe ganz, ganz fest, dass Yann einen langen und schönen Weg vor sich hat. Ich bin so froh, konnten wir neben Bilder des schlafenden Yanns auch Bilder machen, auf denen er die Augen offen hat und sogar lacht…»

 

Irgendwann kommt eine Nachricht von Yanns Mama:
«Die Geburt von Yann verlief völlig komplikationslos und wir waren sehr glücklich. Doch bereits am nächsten Tag hatte ich ein sehr schlechtes Gefühl und es liess mich nicht in Ruhe. Irgendetwas stimmte nicht mit meinem Kind und ich spürte, dass sein gesundheitlicher Zustand rapide abnahm. Doch die Ärzte sagten uns immer, es sei alles in bester Ordnung. Zum Glück liess ich mich nicht beirren und habe darauf bestanden, dass sich weitere Ärzte Yann anschauen. Irgendwann kam endlich einer, ich glaube, es war der fünfte Arzt, der mich ernst nahm. Und dann ging alles sehr schnell. Eiltransport ins Kinderspital. Untersuchungen. Not-OP am selben Tag. Wäre noch ein Tag zugewartet worden, hätte Yann es nicht geschafft. Im Kinderspital waren wir in sehr guten Händen. Doch vieles mussten Yann und wir an seiner Seite noch durchstehen. Nach zwei Not-OPs, Atemaussetzern und vielen Untersuchungen bekamen wir nach zwei Wochen die endgültige Diagnose, welche den Darm, das Herz und die Nieren betraf.
Zwei weitere OPs folgten und die fünfte Operation stand kurz davor, welche am längsten dauern würde, da hatte uns die Pflegefachfrau auf Herzensbilder angesprochen. Ich kannte Herzensbilder nicht und als ich dann auf der Internetseite informiert hatte, fand ich, dass wir es nicht verdient hätten, Bilder von euch zu bekommen, da wir auf einem steinigen Weg waren, aber irgendwann alles gut werden sollte. Doch die Pflegefachfrau meinte, dass wir Herzensbilder unbedingt annehmen sollten. Als wir dann Kontakt mit euch hatten, waren alle so herzlich. Ihr habt mir sogar angeboten, dass auch eine Visagistin zu uns kommen könnte. Ehrlich gesagt hatte ich das so nötig. Denn die vergangenen Monate mit nur täglich 3-4 Stunden Schlaf, dieses ewig Hin-und-her zwischen dem Spital und Zuhause, wo unser älterer Sohn war, hatten recht gezehrt. Und doch dachte ich auch hier zuerst, dass doch nicht verdient zu haben. Ich bin euch so dankbar, dass ihr mich dann aber dazu überredet habt, denn es tat so gut!!! Der Herzensbildereinsatz bei uns war super. Zuerst kam Lukretia und hat meine Haare geschnitten und mich geschminkt. Erst als ich da auf dem Stuhl sass, einfach mal entspannen durfte, wurde mich erst richtig bewusst, dass es so guttut, einfach mal was nur für mich „zu tun“ (oder besser gesagt, eben mal gar nichts zu tun) mit einem so schönen Ergebnis als Abschluss. Danach kam Corinne und hat von uns als Familie wundervolle Fotos gemacht. Vielen, vielen Dank an euch alle, es war eine so gute Abwechslung zum Spitalalltag und die Fotos sind wunderbar geworden!!!
Yann hat inzwischen zwei weitere Operationen gehabt und wir dürfen zusammen zuhause sein, auch wenn uns die Ernährung und Verdauung uns immer noch täglich beschäftigt.
Wir sind sehr froh und dankbar, Yann bei uns zu haben und dass es ihm nach der ganzen Geschichte so gut geht. Auch die Ärzte sind überrascht und freuen sich mit uns. Wir möchten uns bei euch nochmals für euren sehr wertvollen Einsatz bedanken!»

 

Liebe Yann-Mama, lieber Yann-Papa
Wie mutig habt ihr damals auf euer Bauchgefühl gehört.
Euch gewehrt für euren neugeborenen Yann.
Auf die Hinterbeine gestanden seid, bis eurem Goldschatz geholfen wurde.
Wir sind froh, konnten wir euch Herzensbilder schenken.
Wir hoffen fest, dass immer mehr Normalität und Alltag Einzug halten darf bei euch.
Dass es Yann so gut wie möglich gehen darf.
Wir hoffen, dass der Boden unter seinen Füssen immer fester werden darf.
Dass eure Zeit daheim so viel länger sein darf als eure Zeit im Spital.
Wir wünschen euch, dass ihr ein bisschen zur Ruhe kommen könnt und hoffen, dass ihr Menschen um euch habt, die euch guttun.
Menschen, die da sind, wenns wieder windig wird, aber auch dann, wenn es gerade so gut geht.
Menschen, die verstehen, dass all das, was ihr erlebt hat, prägt und auch verändert.
Menschen, die an eurer Seite sind und es auch bleiben werden, ohne Wenn und Aber.
Alles alles Liebe, wir denken an euch, in grosser Verbundenheit…